Das Pubertier
Sie waren süß. Sie waren niedlich. Jeder Milchzahn wurde als Meilenstein gefeiert.
Doch irgendwann mutieren die Kinder von fröhlichen, neugierigen und nett an-
zuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen
Pubertieren. Aus rosigen Kindergesichtern werden Pickelplantagen. Nasen,
Beine und Hinterteile wachsen in beängstigendem Tempo, Stimmen klingen
wie verstimmte Dudelsäcke. Das weibliche Pubertier fällt durch maßlosen Konsum,
unverständliches Monologisieren und multiples Maulen auf, während das
männliche Pubertier durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen,
Umwelt und Politik sowie anhaltende Begeisterung für ungenießbares Essen
und seltsame Musik besticht.
Und doch ist da ein guter Kern. Irgendwo im Pubertier schlummert ein erwachsenes
Wesen voll Vernunft und Güte. Man muss nur Geduld haben, bis es
sich durch Berge von Klamotten und leeren Puddingbechern ans Tageslicht
gewühlt hat. Denn Pubertiere bewohnen am liebsten schlecht belüftete Räume, in
denen sich Müllberge türmen.
Das neue Stück des WLT beruht auf den drei Bestsellern „Das Pubertier“, „Im
Reich der Pubertiere“ und „Und ewig schläft das Pubertier“ von Jan Weiler.
Tickets: www.kultur-kommt-ticket.de; Tourist Information, Martinistr. 5, 45657 Recklinghausen, Tel.: 02361/9066000; Buchladen Attatroll, Herner Str. 16, 45657 Recklinghausen; Servicecenter der Recklinghäuser Zeitung, Große Geldstraße 8, 45657 Recklinghausen.